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SimEP Münster 2024

Auch in diesem Europawahljahr 2024 organisieren wir wieder eine Simulation des Europäischen Parlaments (SimEP) im Historischen Rathaus in Münster. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Büro Internationales der Stadt Münster statt.

Wann? Dienstag, 30.04.2024 (9.00 – 17.00 Uhr) 

Für wen? Schülerinnen und Schüler aus Münster und Umgebung ab der 10. Klasse

Die SimEP ist für Schüler:innen kostenlos. Mittagessen und Getränke werden gestellt.

Bild von der Demo gegen die rechtsextreme AfD auf dem Prinzipalmarkt in Münster und ein Demoplakat mit der Aufschrift "Gemeinsam für ein vereintes Europa. Gemeinsam gegen Faschismus"

Fotos: JEF Münster

Ihr möchtet…

  • einmal selbst und interaktiv erfahren, wie europäische Politik funktioniert?
  • die politischen Abläufe in der EU in der Rolle eines:einer Europaabgeordneten näher kennenlernen?
  • anhand eines authentischen Gesetzesentwurfs mit anderen jungen Menschen über ein aktuelles politisches Thema diskutieren?
  • mehr darüber erfahren, was man in der europäischen Politik konkret bewirken kann?

Foto: JEF Münster

Wir haben euer Interesse geweckt?

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen über den QR-Code oder als ganzer Kurs/ganze Klasse per Mail (bis zum 13.04.2024)! 😊

Für weitere Informationen über unseren pro-europäischen, überparteilichen und europaweit organisierten Jugendverband, schaut gerne auf unserer Webseite vorbei, folgt uns auf Instagram (@jefmuenster), Twitter/X, TikTok oder schreibt uns eine Mail an simep.muenster@jef-nrw.de

Gefördert durch:

Klausurtagung 2023

Ein ganzes Wochenende traf sich der Landesvorstand zur ersten Klausurtagung dieses Jahres in der Europäischen Akademie Sankelmark. Themenschwerpunkte waren die Europawahlkampagne EurHope, die bevorstehenden SimEPs und die nächste internationale Fahrt.

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu und die Vorbereitungen für unsere Europawahlkampagne EurHope laufen auf Hochtouren. Damit die JEF NRW auch bestens gewappnet in das Jahr der Europawahl startet, hat der Landesvorstand vom 29. September bis zum 1. Oktober im Rahmen der Klausurtagung Ideen ausgetauscht und weitere Schritte für eine erfolgreiche Kampagnenumsetzung in den Kreisverbänden geplant.

Wie schon vor zwei Jahren ist der Landesvorstand nach Sankelmark in Schleswig-Holstein gereist, damit man endlich mal wieder zusammen an einem Tisch Platz nehmen konnte.  In dieser schönen Atmosphäre ging es unter anderem um die Projekte der kommenden Monate: Pläne und Reiseziele für die nächste internationale JEF NRW-Reise, die EurHope Kampagne zu den bevorstehenden Europawahlen 2024, die Simulationen des Europäischen Parlaments (SimEPs) in den Kreisverbänden sowie die nachhaltige Mitgliedergewinnung! Besonders toll war das Treffen mit dem neuen Landesvorsitzenden der JEF Schleswig-Holstein. So konnten wir uns als JEF NRW auch mit der JEF Schleswig-Holstein vernetzen.

In den nächsten Wochen arbeiten wir mit Hochdruck an den gesammelten Ideen – wenn es soweit ist, hört ihr Neuigkeiten natürlich als erstes hier oder auf unserem Instagram-Account!

Landesversammlung 2023

Am 20. Mai 2023 fand unsere jährliche Landesmitgliederversammlung im Maxhaus in der Düsseldorfer Altstadt statt. Auf dieser Seite findest du nach und nach alle wichtigen Infos, wie die Tagesordnung, den genauen Zeitplan und die Kandidaturen für den Vorstand.

Über 50 Personen trafen sich die Mitglieder von 10:00 bis 17:00 Uhr in Düsseldorf, um sich dort bei Vorstands- und Delegiertenwahlen und Diskussionen zur inhaltlichen Ausrichtung des Landesverbands zu beteiligen. Matthias Meinert, Vorsitzender der JEF NRW eröffnet die Veranstaltung und leitet zu den Redebeiträgen der eingeladenen Gäste über. Als Gäste sprach Clara Föller als Vertretung des Bundesvorstands der JEF ein Grußwort. Auch Alice Steinhart richtete als Vertreter des Bundesausschusses ein Grußwort an die Versammlung. Gabriele Tetzner vertrat den Landesverband der Europa-Union in NRW mit einem Grußwort. Weitere Grußwörter hielten Luca Preller für die JEF Bayern, Daniel Schäfer und Nikolas Kockelmann für JEF Brüssel sowie Manuel Frank von der JEF Hessen. Vielen Dank, an alle JEF Sektionen, die zur Landesmitgliederversammlung der JEF NRW angereist sind!

Als Tagungspräsidium sind Emmeline Charenton als Vorsitzende und Jan Hörnschemeyer als stellvertretender Vorsitzender einstimmig gewählt worden.

Vorstandswahlen

Matthias Meinert reflektierte das vergangene Vorstandsjahr 2022/2023. Die Highlights des Vorstandsjahres waren die Spendensammlung für die Ukraine und die vergangenen Kooperationen der JEF NRW. Für das kommende Jahr hob er insbesondere die anstehende Europawahlkampagne #EurHope und das gute Klima und Miteinander des Vorstandes vor.

Die Kreisverbände sind leider immer noch von den Folgen der Pandemie betroffen. Besonders kämpfen sie mit der Mitgliederakquise, da der persönliche Kontakt zu potentiellen Mitgliedern teilweise in der Zeit fehlte. Jetzt will man aber mit Blick auf die Europawahlen am 9. Juni 2024 neue engagierte Personen für die JEF gewinnen.

Der neue Vorstand

Nach der darauffolgenden Pause folgte eine letzte Aussprache und daraufhin bereits die Entlastung des alten Landesvorstands. In den kommenden Wahlen wurde Matthias Meinert erneut als Landesvorsitzender bestätigt. Matthias legte in seiner Vorstellungsrede für das kommende Vorstandsjahr ein besonderes Augenmerk auf die bevorstehende Europawahl im Jahr 2024. Die drei gewählten Stellvertreter:innen sind Ole Krafft, zuständig für den Bereich Programmatik, William Tovarovski als International Officer und Marius Schultze für den Bereich Europe@School. Das Amt des Landesschatzmeisters übernimmt in diesem Vorstand Carolin Robert und die Landesgeschäftsführung wird von Christina Schläger Herrero aufgenommen. Die Posten der zwei Beisitzer:innen wurden von Steffen Verheyen, und Sabrina Vahldiek besetzt. Philipp Lourenço unterstützt den Bereich Internationales. Hiernach folgte die Wahl der zwei Kassenprüfer:innen, welche Julian Gassner und Carolin Mues annahmen. Gewählt wurden unter anderem auch die Delegierten zum Bundeskongress der JEF Deutschland, zum Bundesausschuss der JEF Deutschland, sowie zum EUCO, der Landesdelegiertenkonferenz und dem Landesausschuss der EUD NRW. Nach dem offiziellen Teil gab es noch ein gemütliches Beisammensein, in welchem unter anderem online ein EU-Quiz gespielt wurde.

Dank gilt allen Personen, welche diese Veranstaltung ermöglichten, sowie den Teilnehmer:innen, die sich einen Tag Zeit nahmen, um gemeinsam das kommende Vorstandsjahr erfolgreich einzuleiten.

EUROPAREISE 2023 – Warschau

Was? Europareise der JEF NRW nach Warschau
Wann? 07.09.2023 – 13.09.2023
Kosten? 150€ für JEF-Mitglieder, 190€ ohne JEF-Mitgliedschaft

Dzień Dobry – die Europafahrt 2023 der JEF NRW steht vor der Tür! Ab sofort könnt ihr euch über dieses Anmeldeformular bis zum 31.07.2023 verbindlich für die Fahrt 2023 anmelden. In diesem Jahr führt uns die Reise in unser Nachbarland Polen mit einem kurzen Zwischenstopp in der Bundeshauptstadt Berlin auf der Hinreise. Wir freuen uns besonders auf den Austausch mit der JEF Berlin-Brandenburg und verschiedenen Organisationen in Warschau, um dabei unser europäisches Netzwerk zu stärken.

Ablauf

Wir starten vormittags am 07. September mit dem ICE von Düsseldorf aus nach Berlin und verbringen den Abend mit der dortigen JEF-Sektion. Am nächsten Morgen geht es mit dem Zug weiter nach Warschau, wo wir dann nachmittags ankommen und in unsere Unterkunft einchecken. Diese ist in zentraler Lage direkt in Warschau und wird unsere Basis für die Reise sein. Ganz nach unserem Reisemotto “NRW und Polen gemeinsam für die Ukraine” erwartet Euch ein buntes Programm. Mit einem Mix aus Sightseeing, spannendem Austausch mit ukrainischen und polnischen Akteuren sowie der Möglichkeit, Warschau auf eigene Faust zu erkunden, ist für jeden etwas dabei! Nach fünf Nächten in Warschau geht es am 13.09.2023 mit dem Zug wieder zurück nach Düsseldorf.

Mehr Informationen rund um die Fahrt erhaltet ihr in den nächsten Wochen.

Förderung

Die JEF NRW Europareise 2023 wird durch mehrere Verbände der Europa-Union NRW unterstützt. Ebenfalls wurde die Europareise mit dem Richeza-Preis des Landes NRW ausgezeichnet. Des Weiteren unterstützen auch Abgeordnete des Europa-Parlaments unsere Fahrt. Dziękuję bardzo an Dr. Peter Liese, Jens Geier, Petra Kammerevert und Birgit Sippel. Dadurch zahlen JEF-Mitglieder lediglich eine Teilnahmegebühr in Höhe von 150 Euro. Für Nicht-Mitglieder liegt der Beitrag bei 190 Euro.

Mehr über unsere Europareisen

Berichte zu unseren vergangenen Reisen findest du hier. Also ran an die Tasten und meldet euch mittels des Anmeldeformulars an – da wir allen die Möglichkeit zur Teilnahme bieten wollen, schreibt uns im Anmeldeformular einfach, warum ihr gerne dabei wärt! Wir freuen uns schon!

Unsere letzte Europareise 2022 nach Wien & Budapest

Wir sind empört! Höchste Zeit für eine geeinte europäische Zivilgesellschaft gegen Rechts. 

Die jüngsten Enthüllungen der Correctiv-Rechercheplattform über das konspirative Treffen von AfD-Spitzen, Identitären und anderen rechtsextremen Akteuren machen unverschleiert sichtbar, was schon längst traurige Realität ist: Deutschland – aber auch ganz Europa – hat ein sehr besorgniserregendes Problem mit offen rechtsradikalen, menschenfeindlichen und rassistischen Gesinnungen. Es ist Zeit, dass wir als europäische Zivilgesellschaft handeln.

Die AfD ist eine destruktive Gefahr für die Demokratie und ein geeintes Europa

Die Recherchen von Correctiv zeigen einmal mehr, dass die AfD der parlamentarische Arm einer Bewegung ist, die  in offener Feindschaft zur liberalen Demokratie und zum friedvollen und gleichberechtigtem Zusammenleben steht. Die Aushöhlung des gesellschaftlichen Zusammenlebens und die Zerstörung unserer freiheitlichen, pluralen und toleranten Demokratie sind Teil ihres Kalküls. Diese Ziele sind vor allem von einem Motiv getrieben: Hass. Hass gegen Menschen, die nicht in ihr rassistisches und reaktionäres Weltbild passen und seit Generationen Deutschland ihre Heimat nennen. Hass gegen Menschen, die nicht in ein bestimmtes, beschränktes Raster fallen. Überraschend ist es nicht, dass Demokratie- und Menschenfeinde, demokratie- und menschenfeindliche Bestrebungen verfolgen und für ihre Ziele zusammenarbeiten. Sie sind keine populistische Alternative, kein Denkzettel für die „etablierten Parteien“, sondern eine destruktive Gefahr für die Demokratie, ein geeintes Europa und den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland.  Höchste Zeit also diesen Machenschaften entschieden entgegenzutreten!

Was wir jetzt gegen die AfD und Rechtsextreme in Europa tun können

  1. Wir brauchen jetzt ein klares juristisches und politisches Bekenntnis gegen Rechtsextremismus: Wenn Mitglieder der CDU, der größten Volkspartei Deutschlands, an besagtem “Geheimtreffen” anwesend waren, darf diese dies nicht bloß kritisieren, sondern ein Parteiausschluss muss die zwingende Konsequenz sein.  Es müssen darüber hinaus alle weiteren politischen und juristischen Mittel gegen beteiligte Personen sowie die weitere Verbreitung derartiger Gesinnungen geprüft werden, die uns in unserer wehrhaften Demokratie an die Hand gegeben sind. 
  2. Die  Zivilgesellschaft muss jetzt überparteilich und geeinter denn je zusammenstehen. Die Zahlen der Demonstrationen an den letzten beiden Wochenenden zeigen, dass der demokratische Gedanke lebt und wie deutlich die Ablehnung dieser verabscheuungswürdigen Positionen in der Bevölkerung ist. Als Junge Europäische Föderalist:innen fordern wir Euch, als Antifaschist:innen und Demokrat:innen auf: Zeigt Haltung, geht demonstrieren, redet mit Freund:innen und Familie über die Geschehnisse, informiert euch und schützt eure Mitmenschen, die nun noch mehr also zuvor im Kreuzfeuer der menschenfeindlichen Gesinnungen stehen.
  3. Vom 6. bis 9. Juni sind Europawahlen. Als Zivilgesellschaft dürfen wir nicht zulassen, dass die Faschist:innen und Rechtsextremist:innen der AfD noch mehr Einfluss im europäischen Parlament bekommen. Das können wir gemeinsam an der Wahlurne verhindern. Bei den letzten EU-Parlamentswahlen gingen etwa 40 Prozent der deutschen Bürger:innen nicht wählen. Aktuell erreicht die AfD in Umfragen 20 Prozent. Diese beiden Wähler:innengruppen zu mobilisieren und zu überzeugen, ihre Stimme abzugeben für pro-europäische und demokratische Parteien, das ist unsere wichtigste gemeinsame Aufgabe. Jede Bürger:in muss jetzt Hoffnungsträger:in für Europa werden #EurHope.
  4. Die AfD ist in Europa kein singuläres Phänomen. Wir sehen in diversen europäischen Ländern, wie z.B. in Österreich, Frankreich und Italien, das Erstarken der extremen Rechten. Darüber kann auch eine vermeintliche Distanzierung gegenüber den AfD-Remigrationsplänen durch die Parteispitzen Marine Le Pen und Giorgia Meloni nicht hinwegtäuschen. Die Zeit ist gekommen für ein grenzübergreifendes und gesamteuropäisches, zivilgesellschaftliches Bündnis gegen Rechtsextremismus, Europa- und Demokratiefeinde. Die Democracy Under Pressure Kampagne und die entsprechende Aktionswoche vom 18-25 März 2024 sind ein geeigneter Rahmen, um in ganz Europa überparteiliche Demonstrationen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und gegen Faschismus, Rassismus und Extremismus zu organisieren.

 Die Zeit dafür ist jetzt.

Am 27.01. haben am Tag der Befreeiung Ausschwitz 100.000 Menschen in der NRW Landeshauptstadt Düsseldorf gegen die AfD und Rechtsextremismus demonstriert. Die JEF Düsseldorf-Duisburg war auch dabei. Die Demo wurde organisiert von Düsseldorf-stellt-sich-quer, einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gegen Rechtsextremismus.

„Welches Europa wollen wir sein“ Debatte und Quiz zum Jugendtag für Europa

Welches Europa wollen wir sein? Diese Frage hat unser Team am Montag, 23. Oktober beim Jugendtag für Europa der Konrad Adenauer Stiftung und des Europe Direct Zentrums Düsseldorf im Maxhaus Düsseldorf behandelt. Unsere Mitglieder David und Markus haben ein interaktives und lehrreiches Europa-Quiz moderiert und unsere Ko-Vorsitzende Pia war anschließend zur offenen Debatte eingeladen. Unser Fazit: Einige Schüler:innen hatten echt super starkes Europawissen, das hat uns super positiv überrascht.

Europaquiz: Was haben Robert Schuman, die EU-Roaming-Verordnung, die Stadt Lissabon, 1 Mio. Erasmus-Babys, der European Green Deal und die Wahlen zum kommenden EU-Parlament gemeinsam?

Für das Europaquiz haben sich die Schüler:innen in ca. 50 Dreier-Teams zusammenschlossen, um sich gemeinsam beraten zu können. Wir waren überrascht über das zum Teil sehr ausgeprägte Europa-Wissen der Teilnehmenden und gratulieren insbesondere dem Gewinner-Team “Venture”, für das es tolle Preise vom Maxhaus und der KAS gab. Aber auch die Teams auf Platz 2 und Platz 3 gingen nicht leer aus und durften sich über Preise freuen.

Offene Debatte zum Thema „In welchem Europa wollen wir leben?

Unsere Ko-Vorsitzende Pia war anschließend eingeladen an der offenen Debatte zum Thema „In welchem Europa wollen wir leben?“ teilzunehmen. Mit dabei waren neben Pia noch die Landtagsabgeordnete Annika Fohn, der Musiker Fabrice (Musiker, der auch zwischendurch gesungen hat) und Hendrik Nahr, Dozent beim civic institute und Experte für Beteiligungsformen. Das Format: Die Schüler:innen haben Fragen zu allen Themen gestellt, die sie beschäftigen. Zum Beispiel das Thema Jugendarbeitslosigkeit oder Beteiligungsmöglichkeiten in der Politik. Danach gingen die Schüler:innen in verschiedene Workshops zum Thema Europa.

Europafest in Castrop-Rauxel

Castrop-Rauxel im Ruhrgebiet ist eine wahre Europastadt: Der kommunalpolitische Ausschuss des Europarates entschied am 19. September 1962, die Stadt Castrop-Rauxel neben den Städten Karlsruhe, Kassel und Celle für ihre Bemühungen um die europäische Idee mit der blauen Europafahne mit den 12 goldenen Sternen zu ehren. Am 8. November 2021 wurde die Stadt zudem durch die nordrhein-westfälische Landesregierung als “Europaaktive Kommune” ausgezeichnet. Doch solche Auszeichnungen müssen nicht nur erst verdient, sondern auch tagtäglich mit Leben gefüllt werden.

Umso mehr haben wir uns gefreut, als die Stadt bei ihren Planungen für die Feierlichkeiten zum Jubiläum “60 Jahre Europastadt Castrop-Rauxel” auch an uns als JEF herantrat, denn gerade die junge Generation ist es, die Europa noch über Jahrzehnte prägen wird und der Europa deshalb nahe gebracht werden sollte.

Getreu unserem Motto, Europa unters Volk zu bringen, haben wir uns deshalb am 13. August 2022 mit viel Freude und einem interaktiven Informationsstand beim Europafest beteiligt. Bei Waffeln und viel Sonnenschein kamen wir mit Castrop-Rauxeler Bürger:innen jeden Alters ins Gespräch und baten diese, ihre Assoziationen und Wünsche mit und für Europa aufzuschreiben. Mit im Gepäck hatten wir außerdem unser kleines Ratespiel “Europastädte erraten”, für das unsere Europakarte und Fotos einiger bekannter wie unbekannter touristischer Sehenswürdigkeiten die Grundlage bildeten. Besonders gute Ratefüchse wurden mit JEF Give Aways und Schokolade belohnt (naja, zumindest solange bis diese uns bei der sommerlichen Hitze dahinschmolz). Die hohe Trefferquote der Castrop-Rauxeler:innen konnte sich jedenfalls sehen lassen!

Am Abend durften wir dann an den Festlichkeiten in der Stadthalle teilnehmen, bei denen nicht nur der Bürgermeister Rajko Kravanja das Wort ergriff, sondern sogar die Generalsekretärin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Despina Chatzivassiliou-Tsovilis, eine Rede hielt! Wir konnten uns außerdem direkt mit ihr sowie mit den Vertreter:innen der Städtepartnerschaften austauschen – ein wahrhaft europäischer Abend! Besonders beeindruckte uns dabei, dass die Städtepartnerschaften nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern untereinander sichtlich gelebt werden.

Eines unserer absoluten Highlights war natürlich die Rede unserer stellvertretenden Landesvorsitzenden Louisa von Essen, in der sie die Bedeutung der jungen Generation in und für Europa betonte und die Stadt und ihre Partner dazu aufrief, die bestehenden Angebote im Bereich Bildung, Kultur und Austausch zu erhalten und deren Ausbau weiter zu fördern.

Louisa von Essen, stellv. Vorsitzende JEF NRW,
Rede beim Festakt in Castrop-Rauxel (Foto: Ole Krafft)

Wir bedanken uns recht herzlich für die Einladung und bleiben als JEF NRW sowie als Kreisverband vor Ort gerne mit der Stadt Castrop-Rauxel und ihren Bürger:innen im Austausch! Für ein starkes föderales Europa, das die junge Generation in den Fokus rückt!

Text: Ole Krafft, Vera-Marie Rose

Im FOKUS: Starke Zivilgesellschaft im Krieg

Wir finden, die ukrainische und russische Zivilgesellschaft, die im Krieg Widerstand leistet verdient deutlich mehr Aufmerksamkeit. Mit dieser Ressourcen-Sammlung wollen wir betonen, dass der Krieg das Schicksal verschiedenster Menschen – sei es auf ukrainischer, als auch auf russischer Seite – durcheinander geworfen, ihr Leben radikal verändert hat. Dazu zählen zum Beispiel Medienschaffende, Künstler:innen und Autor:innen. Diese wollen wir porträtieren und euch zeigen, wer interessanten und wichtigen Social-Media-Content über den Krieg liefert, welche Medien, Formate und Websites lesenswert sind, bei welcher Musik es sich lohnt genauer hinzuhören und welche Literatur welcher Autor:innen im Kontext des Krieges an Bedeutung gewinnt.

Unabhängige, kremlkritische Medien aus Russland

Novaya Gazeta
Novaya Gazeta war seit Ausbruch des Kriegs eines der wenigen unabhängigen russischen Medien, das noch nicht blockiert war und versucht hatte, trotz Zensur weiterzuarbeiten. Am 28.03. kündigte die Novaya Gazeta an, ihre Arbeit einzustellen–  „bis zum Ende der Spezialoperation in der Ukraine“, wie die Zeitung mitteilte. Der langjährige Chefredakteur Dmitri Muratow wurde 2021 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Zeitung war national und international bekannt für ihre investigativen Recherchen – dies wurde ihr in den 2000er-Jahren zugleich zum Verhängnis: Mehrere Journalist:innen sind bei Mordanschlägen getötet worden.

Deutsche Übersetzungen einiger Artikel finden sich hier.

Meduza 
Meduza ist das größte verbliebene russische Oppositionsmedium, das aus dem Exil in Riga (Lettland) berichtet.  Im April 2021 haben die russischen Behörden erklärt, das Online-Medium in die Liste der sogenannten „ausländischen Agenten“ aufzunehmen. Seit dem 04.03.2022 berichtet Meduza davon, dass der Zugriff auf ihre Website – wie die von weiteren unabhängigen Medien – in Russland blockiert wird.

Deutsche Übersetzungen einiger Artikel finden sich hier.

Call Russia
Die Website Call Russia generiert Telefonnummern aus dem Internet per Zufallsprinzip. Russisch-sprachige Menschen, die im Ausland leben, können so mit Menschen in Russland telefonieren, um Meinungen und Informationen auszutauschen. Eine Art “Guerrilla-Taktik für den Frieden”.

Weitere Infos unter: https://callrussia.org/eng

“Fake News”
Fake News ist ein russischer YouTube-Kanal, der Fake News und Manipulationen in den russischen Staatsmedien aufdeckt. In den Worten des Kanals: “Der Staat zahlt dafür, dass Sie die gewünschten Nachrichten erhalten. Was ist das für eine Nachricht? Wir machen uns die Mühe, die großen Nachrichtensendungen zu verfolgen, um zu verstehen, was uns durch die Manipulation von Zahlen, Worten und Videomaterial eingeredet wird.  Gegründet wurde der Kanal vom seit Kriegsbeginn abgeschalteten unabhängigen und kremlkritischen Sender Doschd TV. 

Der Originalkanal ist zu finden hier.

Seit dem 07.06. wird das Format durch den Youtube Kanal “Arte Tracks” auch mit deutschen Untertiteln fortgesetzt.

Musiker:innen & Bands aus der Ukraine, die sich gegen den Krieg stark machen

Alyona Alyona

Die wohl bekannteste ukrainische Rapperin sieht sich seit Kriegsbeginn als “Social-Media-Kriegerin”. Über ihre Social Media Kanäle leistet sie permanent Aufklärungsarbeit und verbreitet Spendenaufrufe: Instagram & YouTube  

Sie spielte seit Kriegsbeginn bereits auf mehreren Solidaritätskonzerten- und Festivals in verschiedenen Städten Europas. 

Jerry Heil 

Jerry Heil ist Influencerin, YouTube-Star und eine der bekanntesten ukrainischen Pop-Sängerinnen. Seit Kriegsbeginn und ihrer Flucht tourt sie auf Solidaritätskonzerten durch die großen Städte Europas. 

Heute sieht sie sich selbst als “Peacefluencerin”

Reichweite generierte vor allem ihr Song “Ugly Russian Soldier (Go away from Ukraine)”

Vadim Neselovskyi 

Vadim Neselovskyi ist weltweit bekannter Jazzpianist und Komponist aus Odesa. Mit “Odesa – A Musical Walk Through a Legendary City” liefert er eine Hommage an die Geschichte und umkämpfte Gegenwart an seine Heimatstadt, in deren Zentrum ein weltweit bekannte Opernhaus steht. 

Ein Interview und Ausschnitte aus seinem Werk zu hören hier.

Okean Elzy

Okean Elzy ist die wohl bekannteste und international erfolgreichste Rockband der Ukraine. Sie genießt dort einen ähnlichen “Kultstatus” wie hier etwa die “Toten Hosen”. Mit ihrem schon 2015 veröffentlichen Song “Not your War” setzen sie schon früh ein klares Statement. 

Kürzlich veröffentlichte die Band ein bewegendes Musikvideo aus dem teils zerstörten Kharkiv:

The Hardkiss

Die Rockband aus Kiew belegte beim ESC 2016 den zweiten Platz. Sie spielen derzeit auf vielen großen Solidaritätskonzerten und Festivals und nutzen ihre Reichweite auf Social Media zu Spendenaufrufen: 

MELOVIN 

Der in Odesa geborene Singer-Songwriter nutzt seine Social-Media-Reichweite um internationale Aufmerksamkeit zu generieren und hat kürzlich einen eigenen Solidaritäts-Song veröffentlicht:

Offen kremlkritische Musiker:innen & Bands aus Russland

IC3PEAK

IC3PEAK aus Moskau macht experimentelle elektronische Musik. Wegen der politischen Untertöne des Songs des Duos kam es 2018 und 2019 zur Zensur ihrer Musik durch die russischen Behörden. Ihre Konzerte wurden bereits mehrmals durch die Behörden gestört oder abgesagt. In ihren Teils martialischen und provokanten Musikvideos kritisieren sie die Brutalität des russischen Sicherheits- und Militärapparats und den Machtapparat Putins.

FACE

FACE ist der DER Anti-Putin-Rapstar der russischen Gegenwart. Schon 2019 wurde er als “Russlands musikalischer Staatsfeind Nr. 1” bezeichnet. Im April 2022 war er der erste Musiker, der vom russischen Justizministerium zum “ausländischen Agenten” erklärt wurde, was er selbst als “Ehre” empfand und als Bestätigung dafür sah, alles richtig zu machen. Er flüchtete mit dem Kriegsbeginn ins Ausland und startete eine Solidaritätstour mit anderen russischen Musiker:innen. Hier geht’s zu seinem YouTube

MORGENSHTERN

Er zählt zu den bekanntesten Rapstars Russlands und ist die Galionsfigur der russischen “Generation Z”. In seinem neuesten, im März veröffentlichen Musikvideo zum Song “12” versteckt er eine Anti-Kriegs-Botschaft: im Hintergrund einer Szene sind Jugendliche mit Protestschildern zu sehen, die bewacht werden von Anzugträgern mit Sturmhauben. Am Ende des Videos tritt der Rap-Produzent Palagin tritt an ihn heran und spielt eine Sprachnachricht seiner Mutter ab, die sich aus einem Bunker in der Ukraine meldet.

oxxxymiron

Der Rapstar sagte als Reaktion auf den Kriegsbeginn seine ausverkaufte Konzerttour durch Russland ab und rief stattdessen die Solidaritäts-Konzertreihe “Russians Against War” ins Leben, die unter anderem in Istanbul und Berlin stattfand. Schon in den vergangenen Jahren wurde er immer wieder wegen seiner kremlkritischen Texte festgenommen und zensiert. 

Anti-War Influence:innen auf russischer und ukrainischer Seite

Russland

Nikita Sass 

Nikita Sass ist TikTok-Star aus der LGBTQ-Szene, der seit Kriegsbeginn anfing, sich in seinem Channel politisch zu äußern. Sein Hauptaccount wurde dafür von den russischen Behörden blockiert. Aktuell ist er aber weiter aktiv auf TikTok.

Jurij Dud

Jurij Dud ist Sportjournalist und Blogger, der früh anfing, gesellschaftspolitische Themen in sein Interviewformat vDud aufzunehmen.  Nachdem er über einige Jahre wichtige Persönlichkeiten aus der russischen Öffentlichkeit interviewte, und er mehrere Dokumentarfilme veröffentlichte, unter anderem über die Geschichte des Gulags und über das in Russland als “Tabu-Thema” geltende HIV, leistet er durch Interviews auf seinem Kanal seit Kriegsbeginn wichtige Aufklärungsarbeit über den Krieg. 

Dud erreicht mit seinem Kanal über 10 Millionen Follower. Nachdem er sich weiter öffentlich gegen den Krieg äußerte, wurde er im April 2022 auf die Liste der sogenannten „ausländischen Agenten“ gesetzt. Von nun an führt er seine – nun ganz im Zeichen des Krieges stehende – Interviewreihe aus Istanbul fort (mit englischen Untertiteln): https://www.youtube.com/c/vdud/videos

Jean-Michel Scherbak

Jean-Michel Schermak ist russischer Schauspieler und Model, der sich aus dem Ausland öffentlich an die russische Bevölkerung wandte und sich gegen den Krieg aussprach. Daraufhin leugnete seine eigene Mutter ihn als Sohn, da er sich nicht auf die russische Seite im Krieg schlägt. 

Der Spiegel veröffentlichte hier ein Porträt über ihn.

STR_F – “Dokumentation: ”Gegen Putin: So gefährlich ist Protest in Russland”

Das Funk-Format STR_F zeigt ein YouTube-Kurzdokumentation über vier Frauen, die sich nachwievor in Russland befinden und auf ihre eigenen persönlichen Wege ihren Widerstand gegen den Krieg in Russland zum Ausdruck bringen. 

Ukraine

Arte-Tracks Beitrag

“Kiews Urban Explorer-Szene im Krieg”

Mariia Bilenka

Mariia Bilenka ist Skincare Influencerin aus Kharkiv, die ihre Flucht nach Hamburg auf Social Media/TikTok dokumentiert hat. Sie kombiniert in ihren Postings Skincare-Postings mit Aufklärungsarbeit über den Krieg. 

Dossier: WarTok – TikTok und der Krieg in der Ukraine

Medienwissenschaftler und Social-Media-Berater Markus Blösch stellt auf einer spannenden Website zusammen, wie TikTik zu einem zentralen Ort der Kriegsberichterstattung wurde. 

Hier finden sich erste Hinweise auf russische Truppenbewegungen, eine multiperspektivische Dokumentation der Invasion, Augenzeugenberichte, Kampfhandlungen, Kommentare, Solidaritätsbekundungen und Propaganda: 

Kremlfeindliche Autor:innen und Schriftsteller aus Russland

Wladimir Sorokin 

Sorokin ist Schriftsteller und Dramatiker, der  inzwischen in Berlin lebt. Im März 2022 gehörte Sorokin zu den Unterzeichnern eines Appells russischsprachiger Schriftsteller, innerhalb Russlands die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine zu verbreiten.  In einem Deutschlandfunk-Interview bringt er “Argumente gegen einen Boykott russischer Literatur” in Zeiten des Krieges. 

In einem Interview, das er dem Handelsblatt gab, kritisiert er die “moralische Verrohung Russlands”, die unter anderem mit dem Krieg einhergeht.

Mit seinem neuesten Roman “die rote Pyramide” zeichnet der Autor eine durch den Verfall der Sowjetunion deformierte russische Gesellschaft, die in Putins Russland gefangen ist in der Vergangenheitsbewältigung.

Wiktor Jerofejew

Wiktor Wladimirowitsch Jerofejew ist ein russischer Schriftsteller. Schon seit vielen Jahren äußert er sich in Interviews und öffentlichen Stellungnahmen kritisch zur Politik der russischen Regierung und zu Präsident Putin.  Anlässlich des russischen Überfalls der Ukraine floh er mit seiner Familie über Finnland und Polen nach Deutschland. 

In seinem wohl umstrittensten Buch “Enzyklopädie der russischen Seele“ setzt er sich auseinander mit den Besonderheiten der russischen Mentalität, der russischen Werte und des russischen Lebensstils und schafft eine Mischung aus Roman, Krimi und Enzyklopädie. 

In einem Interview, das er vor einem Jahr dem Deutschlandfunk gab, stellte er fest: “Russland ist eine Zivilisation, die immer noch eher asiatisch als europäisch ist. Dort glaubt man eher an einen Kult der Macht als an Humanismus”

Ukrainische Literatur in Zeiten des Krieges – wichtige Schriftsteller:innen und Autor:innen

Serhij Zhadan

Zhadan ist ein aus der Ostukraine stammender Schriftsteller und Dichter. Schon seit dem Kriegsbeginn 2014 in der Ostukraine porträtiert er in seinen Romanen und Gedichten seine Heimatregion, die Menschen aus ihr und die Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilgesellschaft. Immer wieder beleuchtet er das Leben im Osten der Ukraine in Gastbeiträgen in deutschen Zeitungen, auf Lesungen und Vorträgen (vgl. etwa im Spiegel

Er ist wohl der bekannteste ukrainische Schriftsteller der Gegenwart, der schon mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Im Juni 2022 erhielt er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.  Zu seinen bekanntesten Romanen, die im Zeichen des Konflikts seit 2014 stehen und die international gefeiert werden, gehören: 

Yevgenia Belorusets 

Sie ist Fotografin, Künstlerin, Autorin aus Kiew. Für den “Spiegel” schrieb sie von Ende Februar bis Anfang April ein Kriegstagebuch aus Kiew, in dem sie ihre persönlichen – teils sehr emotionalen – Erfahrungen schildert.

In Ihrem 2019 erschienen Roman “Glückliche Fälle”, der mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet ist, beschreibt sie den Alltag ukrainischer Frauen im Osten der Ukraine, der gezeichnet ist durch traumatische Szenen, Bürgerwehren, Soldaten und einem zur Normalität werdenden Ausnahmezustand. Eine Besprechung des Romans findet sich hier

Andrej Kurkow 

Kurkow ist geboren in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen, war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Er verweist in seinem Schaffen insbesondere auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die Beziehungen im Allgemeinen zwischen der russischen und ukrainischen Zivilgesellschaft. In der TAZ stellt er fest: Putin zerstöre nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland und die russische Sprache. Kurkow ist Präsident des Schriftstellerverbandes PEN in der Ukraine. 

In seinem Roman “Graue Bienen” widmet er sich dem vom Krieg geprägten Alltag der Menschen im Donbass: Der Bienenzüchter Sergejitsch repräsentiert den ukrainischen Bevölkerungsanteil des Donbass, sein Erzfeind Paschko steht exemplarisch für die Separatisten. Im alltäglichen Überlebenskampf sind die beiden jedoch auf Zusammenarbeit angewiesen und kommen einander darüber näher. 

Juri Andruchowytsch

Juri Andruchowytsch gilt als einer der größten und einflussreichsten Literaten Osteuropas und ist eine der wichtigsten kulturellen und intellektuellen Stimmen der Ukraine. 
In einer Radio-Debatte des RBB stellte er seit fest: Ich würde heute nicht über die Europäisierung der Ukraine sprechen, sondern über die Ukrainisierung Europas. Wir sind heute die Avantgarde dieser europäischen Idee. Und wir kämpfen für diese Idee jeden Tag und jede Stunde und jede Minute. Und leider zahlen wir für die Idee auch mit ukrainischen Leben, vor allem unserer zivilen Bevölkerung.”

In seinem bereit 2004 erschienen Essay “Mein Europa” zeichnet er ein spannendes Porträt über Mitteleuropa als ein Europa als eigener Kulturraum. 

Kreisversammlung JEF – Wuppertal 2022

Am 10.07.2022 fand die Kreisversammlung der Jungen Europäischen Föderalist:innen – Wuppertal statt. Diese wurde in hybrider Form abgehalten; Online und in der Gathedrale in der Alten Feuerwache. Wir haben einen neuen Vorstand gewählt und den alten Vorstand verabschiedet.

Die JEF-Wuppertal haben sich für das Modell der Doppelspitze entschieden. Als Kreisvorsitzende gewählt wurden Dimitrios Athanassiou und Daniel Ockelford. Lennart Brandt hat die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden übernommen und Dave Merkel ist Schatzmeister.

Wir bedanken uns bei allen für die Teilnahme und blicken einer weiteren Vorstandsperiode zuversichtlich entgegen.

Wir müssen endlich anfangen, unsere EU wieder ernst zu nehmen!

Was wurde nicht über die Europäische Union gelacht? Da gab es die weltberühmte Gurkenkrümmungsverordnung, auf die Europafreund*innen ständig angesprochen werden. Aber auch Fördermittel, bei denen es manchmal den Anschein hat, sie würden an jeden verteilt, der nur laut genug schreit. Und einem Steuerzahler zu erklären, wieso ein gesamter Parlamentsaparat einmal im Monat 400 Kilometer pendelt ohne dabei das Wort “lächerlich” zu benutzen ist praktisch nicht möglich. 

In der kollektiven Wahrnehmung der Bevölkerung lief die EU politisch bestenfalls unter ferner liefen, wurde aber meist als teuer, bürokratisch und absurd abgetan. Die Freiheiten, Rechte und Sicherheiten gerieten immer mehr in Vergessenheit – und das ist gefährlich.

Die Gründung Europas sind Kapitel im Geschichtsbuch

Die Visionär*innen, die die Europäische Union und ihre Vorläufer ins Leben gerufen haben, hatten die Schrecken und Bilder des Zweiten Weltkrieges im Kopf. Sie haben selbst an der Front erlebt was passiert, wenn in Europa Krieg herrscht. Der Wunsch nach Frieden und Einigkeit ist der Nährboden, auf dem die EU gewachsen ist. Doch mit der Zeit geriet die Angst vor einem Krieg und der Wunsch nach einer europäischen Vereinigung in der breiten Masse immer weiter ins Vergessen. Für die meisten EU-Bürger*innen sind der Zweite Weltkrieg ebenso wie die Gründung Europas Kapitel im Geschichtsbuch mit vielen schwarz-weißen Bildern. Wir haben die Verbindung zu dem, was einst der Grundgedanke und der Grundantrieb hinter der europäischen Idee war, nämlich einfach in Frieden zu leben, verloren. 

Aber wir haben noch mehr verloren. Vielen Menschen ist schlicht und ergreifend nicht bewusst, wo die EU überall unser Leben besser und leichter macht. Allen fällt natürlich der Euro ein und im zweiten Schritt auch die Reisefreiheit, aber die Verbraucherrechte, den Binnenmarkt, den Schutz der Privatsphäre im Netz oder Qualitätsstandards in etlichen Bereichen hat der Ottonormalverbraucher nicht auf dem Schirm. Schließlich waren diese Freiheiten für einen nicht unerheblichen Teil der Menschen schon immer da. Sie wurden in die Europäische Union oder ihre unmittelbaren Vorläufer hineingeboren. Die EU wurde zu einer Selbstverständlichkeit. Nur Wenige interessierten sich wirklich für die EU, ihre Strukturen geschweige denn einer Vision für die Zukunft. 

Und dann kam der Krieg

Der Krieg in der Ukraine hat in vielen etwas ausgelöst, dass seit Jahrzehnten vergessen schien. Echte Angst vor einem Krieg. Einem bewaffneten Konflikt mitten im Herzen Europas, bei dem Menschen sterben, aufeinander schießen, hassen, leiden, fliehen, hungern und von Bürger*innen zum Kollateralschäden werden. Aber an wen wendet man sich in der Stunde größter Angst? An etwas, das schon immer da war: die EU.

Plötzlich war man dankbar für das Bündnis, das Sicherheit und ein schlagkräftiges Vorgehen garantiert. Durch das gemeinsame und abgestimmte Vorgehen konnten Sanktionen beschlossen werden, die Russland wirklich treffen. Die über Jahre hinweg stiefmütterlich behandelte europäische Einigkeit ist so stark wie selten. Selbst einige Mitgliedsländer, die seit Langem keinen Hehl aus ihrer parasitären Beziehung zur EU machen, preisen die Einigkeit.

„Nicht verzagen: Für die Menschen in Europa gibt es nur eine Zukunft – die einer Union.“

Aus all diesen Beobachtungen der Vergangenheit und Gegenwart können wir für die Europäische Union mehrere Erkenntnisse ableiten. Die EU und die Wurzel, auf denen sie beruht, dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Sie muss durch echte Teilhabe dafür sorgen, dass jeder EU-Bürgerin und jedem EU-Bürger bewusst ist, wie wertvoll dieses Bündnis ist. Die EU und in einer logischen Konsequenz die Vereinigten Staaten von Europa sind der einzige Weg in eine friedliche, sichere und harmonische Zukunft. Wie sagte es der französische Politiker und Pate des Schuman-Plans, Jean Monnet, so schön: „Nicht verzagen: Für die Menschen in Europa gibt es nur eine Zukunft – die einer Union.“