Landesvorstand

JEF NRW beim 62. Bundeskongress der Europa-Union Deutschland

In der Nähe von Göttingen fand am 20. und 21. Mai 2017 der 62. Bundeskongress unserer Mutterorganisation, der Europa-Union Deutschland statt. Einige JEFfer*innen aus unserem Landesverband waren unter den Delegierten der Europa-Union NRW dabei und haben unsere Interessen vertreten. Es folgt der Kongressbericht von Pia Schulte, die dabei war.

Aus NRW reisten mit Markus Thürmann, Christine Thürmann, David Schrock und Pia Schulte gleich vier JEFer*innen als stimmberechtigte Delegierte zum diesjährigen Bundeskongress der Europa-Union Deutschland an. Der Kongress startete am Samstagvormittag mit drei Arbeitskreisen, in welchen 1. das Weißbuch der Kommission und die Reformberichte des Europäischen Parlaments zur Zukunft Europas, 2. Investitionen, Innovationen, Reformen im Rahmen der europäischen Wirtschaftspolitik und 3. die Verbandsentwicklung von Europa-Union und JEF diskutiert wurden. Die Arbeitskreise boten die Möglichkeit, deutliche Symbole für eine moderne Weiterentwicklung des Verbandes zu setzen oder zumindest progressive Ideen zu sammeln. Diese sind nötig, um den Trend des Mitgliederrückgangs schnell entgegenzuwirken und somit wieder ein starkes Zeichen für Europa setzen zu können. Die Diskussionsbeiträge waren allerdings teils langatmig und wenig zielführend, insbesondere im 3. Arbeitskreis wurden unsere Erwartungen enttäuscht.

Schließlich begann erst der ganz offizielle Teil des Bundeskongresses. Und das bedeutete: Grußwort des EUD-Präsidenten Rainer Wieland MdEP, Grußwort des Bürgermeisters, Grußwort des Landrats, Ansprache von einer italienischen Abgeordneten, Podiumsgespräch mit dem Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, noch eine Diskussionsrunde mit hochrangigen Politikern und dann endlich das letzte Grußwort vom Landesvorsitzender der Europa-Union Niedersachsen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es kurz vor 17 Uhr. Endlich wurde angefangen, sich mit den wichtigen Inhalten des Bundeskongresses – Berichte, Wahlen, Antragsdebatte – zu beschäftigen. Rainer Wieland ist mit der Zustimmung von 94% für zwei weitere Jahre zum Präsidenten der Europa-Union Deutschland gewählt worden. Besonders gefreut haben wir uns zudem über die Wahl des aus NRW kommenden Heinz-Wilhelm Schaumann, der neben Thomas Mann und Dr. Eva Högl zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Auch EUD NRW-Vorsitzender Peter Wahl wurde mit einer deutlichen Mehrheit der Stimmen als weiteres Mitglied in das Präsidium der Europa-Union gewählt. An dieser Stelle noch einmal seitens der JEF NRW herzliche Glückwunsch an die (wieder-)gewählten Amtsträger und ganz viel Erfolg für die Arbeit im Präsidium für die nächsten zwei Jahre!

Schließlich ging es beim Bundeskongress weiter mit schönem Rahmenprogramm. Auf der Burg Plesse wurde ein Abendempfang organisiert. Es gab ein Grillbuffet, Wein, Bier und spannende Gespräche mit vielen Menschen über die Zukunft der Europa-Union, die JEF und allgemein Europa. Müde und gespannt darauf, was nun der nächste Tag noch bringen könnte, ging´s um Mitternacht zurück zum Hotel.

Am Sonntag folgte – vom Hörensagen eher unüblich für die Bundeskongresse der Europa-Union – eine intensive Antragsdebatte. An dieser Stelle nutzten auch zahlreiche JEFer*innen aus ganz Deutschland die Chance, sich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen und ihre Meinungen zu platzieren, was äußerst erfrischend war. Inhaltlich drehte es sich um Themen, wie die wirtschaftliche Entwicklung Europas, Europapolitik in den Wahlprogrammen der deutschen Parteien und die Beziehungen zu den Pro-Europäern in Polen sowie in der Tschechischen Republik. Von besonderer Bedeutung war für die JEF NRW der Antrag unseres Landesverbandes mit dem Titel „Strategie zur zukunftsfähigen Außenwahrnehmung des Verbandes“. Dieser wurde zwar in veränderter Form, aber für uns in Übereinstimmung mit dem wichtigsten Kern, verabschiedet. Bei dem Kern handelt es sich darum, dass das Präsidium sich nun mit der Erstellung einer Corporate Identity für die Europa-Union Deutschland auseinandersetzen muss. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Antrag ein wichtiger Schritt in Richtung der Modernisierung des Verbands ist. JEF Deutschland hat bereits erfolgreich gezeigt, wie die Einführung eines einheitlichen Erscheinungsbilds umgesetzt werden kann. Der Weg hier hin wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach und trotz Verabschiedung des Antrags ein steiniger werden. Dies wurde bereits bei der Diskussion kurz vor Verabschiedung des Antrags hierzu deutlich. Zwar übten einige Mitglieder teils deutliche Kritik an der gesamten Außenpräsentation der EUD, andere Mitglieder beharrten allerdings darauf, dass die Entwicklung einer Corporate Identity zu kostspielig werden könnte und sowieso eigentlich auch überhaupt nicht nötig sei. Seitens der JEF NRW sind wir gespannt darauf, wie sich dieses Thema in den nächsten zwei Jahren entwickeln wird. Wir hoffen, auf eine schnelle Reaktion des Präsidiums und Erarbeitung einer einheitlichen Corporate Identity. Diese könnte der Europa-Union Deutschland einen deutlichen und nötigen Schub nach vorne geben und dafür sorgen, dass der Verband bundesweit wieder deutlicher wahrgenommen wird und so wiederum erfolgreicher Mitglieder gewonnen werden.