Europe@School/SimEP, KV Münster

Simulation des Europäischen Parlaments in Hamm

Anlässlich des Europa-Projektages am Friedrich List Berufskolleg in Hamm am 16.11.2017 führten die Schülerinnen und Schüler mit Unterstützung von Mitgliedern der JEF Münster eine Simulation des Europäischen Parlamentes zum Thema „Verbraucherschutz und Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel“ durch.

Das Thema offenbarte hierbei eine Lebensnähe, die sich lebhaft in den Diskussionen und Argumentationen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer widerspiegelte. Innerhalb der Simulation schlüpften die rund 40 teilnehmende Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Europaabgeordneten der Fraktionen des Europäischen Parlamentes und arbeiteten und diskutierten Änderungsanträge zum Gesetzesentwurf zum Thema Verbraucherschutz und Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel aus. 

Die von der Staatskanzlei NRW geförderte SimEP begann aufgrund des umfassenden Tagesprogramms bereits um 7:45 Uhr. Das Friedrich List Berufskolleg hatte ein eigenes Gebäude für diesen Programmpunkt des Projekttages zur Verfügung gestellt, sodass der Vormittag effektiv für die Ausarbeitungen und Vorbereitungen der einzelnen Fraktionen für die am Mittag stattfindende Plenarsitzung genutzt werden konnte.

Die erste Fraktionssitzung startete mit einem kurzen Impulsvortrag der TeamerInnen der JEF Münster. Neben dem Programmablauf der Simulation konnten hierbei erste Erwartungen an den Projekttag sowie Verbindungen zum Thema Europa dargestellt werden. Auch akklimatisierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stetig mit ihrer Rolle des/der Europaabgeordneten einer Fraktion, die womöglich nicht ihrer eigenen politischen Präferenz entsprach.  Die Diskussionen zur Positionierung der einzelnen Fraktion zum Thema Verbraucherschutz und Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel rief aus diesem Grund hin und wieder Kontroversen auf. Die Zusammenarbeit in der Gruppe mit Hilfe der TeamerInnen bestärkte jedoch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Rollen und bereits in der ersten Pause mit Schülerinnen und Schülern der anderen Fraktionen wurden die Diskussionen rund um den Verbraucherschutz weitergeführt. In der zweiten Fraktionssitzung wurde daraufhin aktiv an den Änderungsanträgen für die Gesetzesvorlage gearbeitet sowie die Fraktionsvorsitzenden der Fraktionen gewählt. Auch diskutierten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erste Strategien zu Koalitionsbildungen. In der Pause zuvor wurde deutlich, dass der Erfolg der Änderungsanträge auch maßgeblich von der Zusammenarbeit mit anderen Koalitionen abhing. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schien auch der/die letzte zu überzeugende Teilnehmerin und Teilnehmer vom „SimEP-Fieber“ ergriffen. In der folgenden Frühstückspause musste zumindest die ein oder andere Käseverpackung als Untermalung von Argumentationen herhalten. 

Die abschließende dritte Fraktionssitzung wurde dann für Koalitionsverhandlungen genutzt, die bereits andeuteten wie lebhaft die Diskussionen während der Plenarsitzung werden würden. Die Schülerinnen und Schüler, nun mehr Europaabgeordnete, argumentierten, schlossen politische Kompromisse oder erklärten Koalitionsverhandlungen für beendet. Weiterhin erarbeiteten die einzelnen Fraktionsvorsitzenden und Stellvertreter ihre Eingangsstatements für die bald folgende Plenarsitzung und schulten sich in dem Europäischen Parlament angemessenen Formulierungen. In Hinblick auf ihre Änderungsanträge schienen kurz vor der Mittagspause die einzelnen Fraktionen und Fraktionszusammenschlüsse bestärkt und erwarteten freudig die Plenarsitzung.

Diese erfüllte nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten, die mehr mit der Geschäftsordnung des Europäischen Parlamentes zusammenhingen, als mit der thematischen Auseinandersetzung, die Erwartungen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie der TeamerInnen der JEF Münster. Die gute Vorarbeit äußerte sich in den überwiegend überzeugenden Redebeiträgen der Schülerinnen und Schüler und die Koalitionsbildungen im Vorfeld ermöglichten das „Durchkommen“ vieler Änderungsanträge. Leider war es zeitlich nicht mehr möglich alle eingereichten Änderungsbeiträge im Plenum zu diskutieren und abzustimmen, jedoch verdeutlichte die abschließende Stimmung, als auch das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Erfolg der Simulation in Hamm.  Auf dem Rückweg nach Münster waren sich alle mitwirkende JEF TeamerInnen über dieses mehr als zufriedenstellende Ergebnis des Tages einig. So wäre es ein weiterer toller Erfolg einige der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auf weiteren SimEPs in Münster oder auch bei einem JEF Stammtisch in Münster oder Umgebung begrüßen zu dürfen.