KV Bonn

Veranstaltung “Gleichstellung von Frau und Mann – und was die EU dafür tut”

Am Donnerstag, den 7. Juni 2018 hat die JEF Bonn gemeinsam mit dem Deutschen Juristinnenbund eine Veranstaltung zum Thema „Gleichstellung von Frau und Mann – und was die EU dafür tut“ in den Räumlichkeiten der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn ausgerichtet.

Frau Professorin Ulrike Lembke (FernUniversität in Hagen) spiegelte die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für europäische Gleichstellungspolitik und erläuterte diese anhand von grundlegenden und aktuellen Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes. Hieran lassen sich, aus der Sicht der JEF Bonn, ganz allgemein die Arbeitsweise der Europäischen Union insgesamt und ihre Wirkweise in den Mitgliedstaaten erklären.

Aus diesem Grund war die Veranstaltung der JEF Bonn ein besonderes Anliegen. Frau Professorin Lembke zeigte in ihrem Impulsreferat auf, dass europäische Gleichstellungspolitik in wesentlichen Teilen Beschäftigungspolitik ist. Der JEF Bonn zufolge haben gerade deswegen die fortschrittlichen europäischen Konzepte einen direkten Einfluss auf das tägliche Leben der Europäer und Europäerinnen. Frau Professorin Lembke erhob den Befund, dass die europäische Gleichstellungspolitik bereits seit mehr als einem Jahrzehnt in der Krise sei.

Dies ist ihrer Ansicht nach auf die Wirtschaftskrise und das in dieser Folge Erstarken von rechtspopulistischen Parteien zurückzuführen. Frau Professorin Lembke legte dar, dass die EU in Sachen Gleichstellung inzwischen eine defensive Haltung angenommen habe und ihren innovativen Kurs nicht weiterführt, was von ihrer Seite sehr bedauert wird.  Besonders kritisch sieht Frau Professorin Lembke die Rolle der Bundesrepublik Deutschland bei der EU in Gleichstellungsfragen. Die Bundesrepublik verhindert laut Lembke die wichtige Richtlinien, namentlich die horizontale Antidiskriminierungs- Richtlinie sowie die Aufsichtsrätinnen-Richtlinie. Die JEF Bonn blickt auf eine spannende und interaktive Veranstaltung zurück.

Unser Dank gilt in erster Linie dem Deutschen Juristinnenbund für die gute Zusammenarbeit und die erfolgreiche Veranstaltung. Außerdem danken wir unserem Dachverband, der Europa-Union Bonn/Rhein-Sieg für die Unterstützung.